Nachhaltigkeit

Nachhaltig mit Baby? 5 simple Ideen OHNE Stoffwindeln

16. Januar 2022

Das neue Jahr ist nun schon – oder erst – zwei Wochen alt und ich frage mich, wie es bei dir aussieht. Hast du Pläne und Vorsätze für das neue Jahr? Viele haben sich vorgenommen, nachhaltiger zu leben und auf vermeidbaren Müll zu verzichten. Gehörst du auch dazu? Fragst du dich, wie du deinen Alltag nachhaltig mit Baby gestalten sollst? 

Von Stoffwindeln hast du sicherlich schon gehört und auf meinem Blog findest du dazu sehr viele Informationen. In diesem Artikel zeige ich dir fünf wunderbare Möglichkeiten, mit denen du  ganz einfach nachhaltig mit Baby leben kannst – auch ohne direkt mit Stoffwindeln zu wickeln. Du kannst dich langsam herantasten. Probiere gerne eins nach dem anderen aus oder auch mehreres parallel. Schau, was sich für dich praktikabel und auch gut anfühlt.

Und dann: Go for it!

1. Stoffwaschlappen STATT Feuchttüchern

Vor Kurzem habe ich gelesen, dass man pro Kind und Wickelzeit rund 18.000 Feuchttücher benötigt.  Laut dem statistischen Bundesamt lebte 2019 in knapp 2,1 Millionen Familienhaushalten mindestens ein Kind, das jünger als 3 Jahre war – und somit wahrscheinlich gewickelt wurde. Überlege dir gern, WIE VIELE Feuchttücher da allein in Deutschland anfallen – und schließlich im Müll landen.  Möchtest du mit Baby nachhaltig leben, dann ist dieser Punkt eine sehr einfach umzusetzende erste Idee. Dabei ist es ein Schritt, der schon sehr viel ausmacht…

Nachhaltig mit Baby – ALTERNATIVE: Stoffwaschlappen

Nachhaltig mit Baby - ALTERNATIVE: Feuchttücher aus Stoff im Wetbag
DIY-Feuchttücher griffbereit im Wetbag

Anstelle der gekauften Feuchttücher aus der Drogerie kannst du ganz einfach simple dünne Baumwolltücher für die Reinigung des Windelbereichs verwenden. Entweder platzierst du dazu eine Thermosflasche mit warmem Wasser und einen Stapel Tücher am Wickelplatz. Alternativ kannst du dir auch Feuchttücher für ein bis zwei Tage im Voraus zubereiten. Abgesehen von diversen gesundheitlichen Vorteilen, sparst du so auf lange Sicht nicht nur viel Müll, sondern auch bares Geld!

Mein Tipp: Feuchttücher selbst machen? Ein Tutorial dazu findest du auf meinem Blog hier.  Unterwegs kannst du deine DIY-Feuchttücher in einem Mini-Wetbag mitnehmen.


2. Wetbags STATT Plastiktüten

Im Alltag mit Baby begegnen dir öfter Plastiktüten als du vielleicht gerade denkst. Wenn ich zurückblicke, fallen mir diese Situationen ein: Worin lagerst du benutzte Windeln (egal, ob Stoffies oder Wegwerfwindeln) unterwegs? Was machst du mit nasser Badekleidung im Sommer? Und wenn dein Kind in eine Betreuung geht: Dort ist es ebenfalls üblich, dass verschmutzte Kleidung in einem Plastikbeutel übergeben wird. Die Liste lässt sich sicherlich noch weiter fortsetzen. Doch was kannst du nun tun, um an diesem Punkt mehr Nachhaltigkeit in deinen Alltag mit Kindern zu bringen?

Nachhaltig mit Baby – ALTERNATIVE: Wetbags

Nachhaltig mit Baby - ALTERNATIVE: Vielseitig einsetzbare Wetbags
Vielseitig einsetzbare Wetbags

Ich gebe es gerne zu, ich bin ein großer Fan von Wetbags und wir besitzen sie in allen Größen. Okay! Warum sind Wetbags auch für dich eine langfristig sinnvolle Investition für mehr Nachhaltigkeit mit Baby? Ganz einfach: Wickelst du mit Stoffwindeln, kannst du in den waschbaren Nässebeuteln die benutzten Windeln geruchs- und wasserdicht aufbewahren. Unterwegs nehmen sie in deiner Wickeltasche zusammengerollt nur wenig Platz weg. Für zuhause sind die großen Wetbags für ganze Waschladungen klasse! Geht ihr schwimmen, bieten sie – natürlich auch noch Jahre nach der Wickelzeit – eine ideale Möglichkeit, nasse Badeanzüge zu transportieren.

Sobald der Abschnitt „Kita & Tagesmutter“ beginnt, ist es ratsam, mehrere Wetbags in mittlerer Größe parat zu haben. Für Stoffie-Kinder in der Betreuung sind sie sowieso Pflicht zwecks Aufbewahrung. Allerdings haben sie sich auch wie oben schon erwähnt für schmutzige Klamotten im Kindergarten bewährt. Wenn du dir wünschst, dass das Stoffwickeln auch im Kindergarten von Anfang gut funktioniert, klicke hier für einen Schnupperguide.
Ganz kleine Wetbags kannst du nutzen, um darin feuchte Stoffläppchen zur Reinigung von Mündern und Händchen unterwegs stets griffbereit zu haben. 

Mein Tipp: Wie du mittels Wetbags deine benutzten Stoffwindeln sicher aufbewahren kannst, erfährst du in diesem Blogartikel.


3. Stofflätzchen STATT Einweg-Lätzchen

Spätestens mit dem Beginn der Beikost ziehen bei den meisten Familien Lätzchen ein, um zumindest einen Teil der Kleidung vor Essensresten zu schützen – nun ja, ein hoffnungsvolles Unterfangen! Erstaunlich viele Bekannte haben hier einen ganzen Satz an Einweg-Lätzchen gekauft. Je nachdem, wie viele Mahlzeiten das Kind am Tag zu sich nimmt, kommt auch hier ein erheblicher Müllberg zusammen. Gerade bei diesem Thema ist die Alternative sehr simpel: 

Nachhaltig mit Baby – ALTERNATIVE: Stofflätzchen

Nachhaltig mit Baby - ALTERNATIVE: Lätzchen und Mullwindeln
Mullwindeln als waschbare Lätzchen

Mit Stofflätzchen aus Stoff, die du ganz einfach waschen und wiederverwenden kannst, kannst du ganz unkompliziert mit deinem Baby nachhaltig leben. Denke immer an das Credo: Waschen statt Wegwerfen! Das kann so easy sein. Entweder schaffst du dir einige waschbare Lätzchen an, die du mit Klett/Snaps im Nacken schließen kannst.

Oder du bedienst dich den robusten und kochfesten Mullwindeln, die du vorsichtig locker (!!) um den Hals bindest – so passen sie immer.  Auf diese Weise hatten wir für unsere beiden Kinder fast gar keine Ausgaben für extra Einweg-Lätzchen. Mullwindeln decken dabei deutlich (!) mehr ab als klassische Lätzchen. Mit den Stoffzipfeln könnt ihr die kleine Schnute nach dem Essen ruckzuck abwischen. Gerade bei Möhrchen, Bananen oder Tomatensoße kann es zu Flecken können, die bei 30 Grad nicht unbedingt herausgewaschen werden. Waschbare Lätzchen mit PUL-Schicht als Nässeschutz dürfen meist jedoch nicht bei höheren Temperaturen gereinigt werden. Solche Sorgen hast du mit den nahezu unkaputtbaren Mulltüchern aus Baumwolle nicht. 
Sobald unsere Kinder auch ohne Lätzchen sicher essen konnten, haben wir unsere Lätzchen wieder zu einem sehr guten Preis verkaufen können. Das ist dann zusätzlich nachhaltig, denn du gibst nicht mehr benötigte Dinge in den Kreislauf der Weiterverwendung weiter. 

Mein Tipp: 8 Fragen zum Thema Mullwindeln beantworte ich in diesem Blogartikel.


4. Zwei waschbare Wickelunterlagen STATT Einweg-10er-Packs

Wenn ich mir die Listen zur Baby-Erstaustattung so anschaue, sehe ich jedes Mal: 1 Packung Wickelunterlagen à 10 Stück. Kennst du diese Pakete? Es gibt sie in den gängigen Drogerien und du legst diese Einlagen aus Fleece und wasserdichter Plastikschicht zum Wickeln unter dein Baby. Auch ich habe mir bei unserem ersten Kind eine solche Packung gekauft. Schnell stellte ich fest, dass ich sehr oft nachkaufen musste. Pinkelte das Baby beim Wickeln oder es ging etwas daneben, musste ich die Einlage austauschen. Austauschen hieß in den Müll werfen. Für Nachschub sorgen. Auch an dieser Stelle zeige ich dir einen anderen Weg. Einen Weg, wie du auch diese Situation mit deinem Baby nachhaltig gestalten kannst. 

Nachhaltig mit Baby – ALTERNATIVE: Waschbare Wickelunterlagen

Nachhaltig mit Baby - ALTERNATIVE: Waschbare Wickelunterlagen
Waschbare Wickelunterlagen

Du kannst auf die Einweg-Wickelunterlagen auf verschiedene Art und Weise verzichten. Wenn du möchtest, dass deine zukünftige Wickelunterlage eine wasserdichte Seite hat, empfehle ich dir waschbare Stoffunterlagen mit PUL-Schicht auf der Unterseite. Diese kannst du auch in deiner Wickeltasche platzieren und hast so auch unterwegs stets eine kuschelige Unterlage dabei, die wenig Platz wegnimmt und nach dem gewohnten Zuhause riecht. Wenn du davon zwei bis drei in deiner Kommode hast, bringt dich auch das Waschen nicht in Bedrängnis. 

Mein Tipp: Du musst nicht unbedingt „offizielle“ waschbare Wickelunterlagen kaufen. Alternativ kannst du auch einfach ein weiches Handtuch oder unser Multitalent, die Mullwindel, unterlegen. Beide sind auch bei hohen Temperaturen waschbar und machen dir wenig Arbeit. 


5. Stoff-Schwimmwindeln STATT Wegwerf-Schwimmwindeln

Auch im Bereich Schwimmwindeln werden aktuell meist noch Einwegprodukte genutzt. Wenn du gern mit deinem Kind schwimmen gehst, kannst du auch diesen Bereich nachhaltig mit Baby umgestalten. Da wir inzwischen schon bei Punkt Nummer Fünf angekommen sind, bin ich mir sicher, du kannst dir bereits denken, wie diese Umgestaltung aussehen könnte. Habe ich Recht?

Nachhaltig mit Baby – ALTERNATIVE: Stoff-Schwimmwindeln

Nachhaltig mit Baby - ALTERNATIVE: Waschbare Schwimmwindel
Waschbare Schwimmwindeln in Schlupfform

Schwimmwindeln aus Stoff sind waschbar, dadurch beliebig oft wieder verwendbar und somit äußerst nachhaltig. Optimal also für die Umsetzung deiner Vorsätze 😉
Je nachdem, wie oft ihr baden geht, könnt ihr auf diese Weise sehr viel Müll und somit auch Geld sparen.  Nachhaltige Schwimmwindeln sind frei von bedenklichen Inhaltsstoffen und somit hautfreundlich. Außerdem sorgen Schwimmwindeln aus Stoff zuverlässig dafür, dass im Fall des Falles kein Stuhl ins Becken gelangt. Nicht viel mehr machen übrigens auch die Einwegprodukte. Urin gerät bei beiden Varianten immer ins Becken! 
Möchtest du Schwimmwindeln besorgen? Dann los! Abgesehen von vielen unfassbar schönen Mustern (Sag nicht, ich hätte dich nicht vorher gewarnt!) gibt es verschiedenen Formen. Auch du wirst dabei eine Passform finden, die bei der Statur deines Kindes ideal sitzt. Beispiele sind Schwimmwindeln im Badehosenstil. Andere ähneln klassischen Stoffwindeln und werden mit Klett geschlossen. Und dann gibt es auch noch Schlupfwindeln, die sich unkompliziert an- und ausziehen lassen. 

Mein Tipp: Ich habe einen kompletten Blogartikel über waschbare Schwimmwindeln geschrieben – er hilft dir garantiert weiter.


Nachhaltig mit Baby? Geht!

Wow, nun bist du schon einen entscheidenden Schritt weiter. Du weißt nun, wie du deinen Familienalltag mit Baby nachhaltig gestalten kannst. Schon mit kleinen Veränderungen kannst du viel bewirken. Jeder Schritt zählt hierbei!

Ab gesehen von unnötigem Müll solltest du dich auch von einer weiteren Sache verabschieden: Perfektionismus! Denke immer auch an dich bei deinen Unternehmungen beim Thema Zero/Less Waste. 

Nur das, was dir langfristig Freude bereitet und dir sinnvoll erscheint, wirst du auch weitermachen.
Gerade beim Thema  „Leben mit Baby“ liegt mir eins besonders am Herzen: Es geht bei alle dem um dich und dein/euer Baby. Es geht um Bindung. Um Vertrauen. Um Liebe! Und was ist hier völlig fehl am (Wickel-)platz? Richtig: Stress, Druck, Perfektionismus!

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Liebe,

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