Sommerzeit ist Lesezeit!
Vor einiger Zeit hatte ich meine wunderbare Community auf Social Media befragt, ob sie Interesse an Literaturempfehlungen hat. Die Resonanz war großartig und daher teile ich in diesem Artikel mit dir 3 Bücher für bedürfnisorientiertes Elternsein. Diese Titel kann ich dir von ganzem Herzen empfehlen. Mich selbst haben sie auf meinem Weg als Mutter liebevoll begleitet und genau das wünsche ich mir auch für dich!
artgerecht – Das andere Baby-Buch: Natürliche Bedürfnisse stillen. Gesunde Entwicklung fördern. Naturnah erziehen – Nicola Schmidt
Wenn du nur einen einzigen Baby-Ratgeber kaufen möchtest, dann kaufe dieses Buch. Es hat mich bei meinen eigenen Schwangerschaften und ganz besonders im ersten Lebensjahr meiner Babys begleitet. Ich hatte vorher schon von bedürfnisorientiertem Elternsein gelesen und fühlte mich bereits nach wenigen Seiten von der Autorin verstanden. Das ist gerade dann sehr wertvoll, wenn deine Umgebung noch traditionellere Erziehungsmethoden befürwortet. Höre unbedingt auf dein Herz! Dieses Buch versorgt dich mit den entscheidenden Fakten, die dein Gefühl wissenschaftlich untermauern.
Nicola Schmidt beginnt erst einmal damit, warum Babys sich so verhalten wie sie es nun einmal tun. Dazu reist sie mit den LeserInnen in die Steinzeit – und hier offenbart sich ein ganzer Schatz an Erkenntnissen! Denn die Bedürfnisse der Babys haben sich seit der Steinzeit nicht geändert – wohl aber unsere Welt! Das Buch zeigt dir ganz konkret, wie du – auch im Jahr 2021 – bedürfnisorientiert – sprich artgerecht – auf dein Baby eingehen kannst. Toll finde ich, dass die Autorin auch die Schwangerschaft und Geburt thematisiert. So kannst du dieses Buch schon bei Kinderwunsch lesen und bist wunderbar begleitet. Anschließend geht es vor allem um das erste Lebensjahr: Artgerechte Ernährung und Schlafen werden genauso beschrieben wie die Themen Tragen, Sauberkeitserziehung und zum Schluss Betreuung. Über all dem steht als Grundgerüst Bindung und Geborgenheit. Doch es geht nicht nur um die Babys, sondern auch um uns Eltern. Was können wir tun, wenn wir erschöpft sind? Wie können wir ein Baby, das sehr viel weint und schreit, beruhigen? Auch die Papas werden eingebunden: Wie kann er während der Geburt unterstützen? Welche Rolle spielt er beim Stillen, Tragen und Wickeln?
Alles in allem habe ich dieses Buch für bedürfnisorientiertes Elternsein als sehr ermutigend empfunden. Die Autorin bestärkt ihre LeserInnen darin, ihren individuellen Weg zu gehen – ganz unabhängig von den Meinungen der Umgebung.
Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt. – Herbert Renz-Polster
Auch Herbert Renz-Polster zählt zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Wie Nicola Schmidt schaut auch er in seinem Buch zurück in die Steinzeit. Dieses Vorgehen war für mich als frischgebackene Mama ein echter Augenöffner und viele Verhaltensweise der Babys ergeben plötzlich Sinn.
So ist es beispielsweise absolut logisch, dass Neugeborene nah bei den Eltern schlafen wollen und nicht etwa in einem eigenen Zimmer mit Gitterbettchen und Babyphone. In der Steinzeit hätte das Schlafen alleine einen schnellen Tod bedeutet. Wir wissen zwar als Erwachsene, dass das Kind sicher schlafen kann, dass die Haustür abgeschlossen ist und wir nebenan im Wohnzimmer sind. Doch für das Baby ist das nicht ersichtlich! Für das kleine Wesen ist es historisch bedingt lebensnotwendig gewesen, sich zu vergewissern, dass jemand da ist und auf es achtet. Schutz! Geborgenheit! Sicherheit! Und genau das erklärt dann auch, warum die Kleinen nachts oftmals aufwachen – ja, aufwachen müssen. Die heutzutage vielgepriesene Selbstständigkeit schon von Klein auf sieht man so in einem gänzlich anderen Licht. Abgesehen vom Thema Schlafen erklärt Renz-Polster auch die Bereiche Essen, Sauberkeit, Erziehung, Trotzphase, Schreien und Weinen. Auch den oftmals geäußerten Vorwurf, dass man sein Baby verwöhne, entkräftet dieses Buch effektiv.
Zu wissen, WARUM kleine Kinder sich in bestimmten Situationen SO verhalten MÜSSEN, aus evolutionsbiologischer Sicht, war und ist für mich eine regelrechte Entlastung. Ich fühlte mich durch dieses Buch in puncto bedürfnisorientiertes Elternsein sehr bestärkt und gleichzeitig entspannt. Daher kann ich dir dieses Buch für bedürfnisorientiertes Elternsein, auch schon als Lektüre in der Schwangerschaft, absolut ans Herz legen.
Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren – Remo H. Largo
Bei diesem Nachschlagewerk von Remo H. Largo handelt es sich um einen echten Klassiker. Vor allem Eltern, die viel Freude an Struktur haben und gerne wissenschaftlich etwas in die Tiefe tauchen, ist dieses Buch überaus hilfreich – ganz besonders beim ersten Kind.
Die Kapitel sind aufgeteilt in die Hauptkategorien Beziehungsverhalten, Motorik, Schlafverhalten, Schreiverhalten, Spielverhalten, Sprachentwicklung, Trinken und Essen und Wachstum. Zum Schluss geht es um das Thema „Trocken und Sauber werden“. Diese Hauptkategorien sind wiederum untergliedert in die jeweiligen Altersabschnitte wie beispielsweise Vor der Geburt, 0-3 Monate, -9 Monate und so weiter bis zum 4. Geburtstag. Auf diese Weise kann man ohne langes Suchen zu exakt dem Thema, das gerade aktuell ist, nachschlagen. Am Ende der Abschnitte findest du eine prägnante Zusammenfassung. Für mich war das absolut genial, denn oftmals hatte ich gerade in den ersten Lebensmonaten wenig Zeit, um komplette Bücher zu lesen. Mit diesem Werk kann man sich auch in kurzer Zeit fachlich kompetent informieren und Hilfe finden.
Gut gefallen hat mir, dass der Schweizer Kinderarzt Sorgen und Vergleichen mit anderen Kindern gleich den Wind aus den Segeln kommt. Wichtigstes Learning: Jedes Kind entwickelt sich in seinem individuellen Tempo und das ist auch gut so! Das Ziel der „Babyjahre“ beschreibt Largo so: „In dieser schwierigen und schnelllebigen Zeit möchte ich mit den „Babyjahren“ die Eltern in ihren Bemühungen unterstützen, den Bedürfnissen der Kinder, wie auch ihren eigenen möglichst gerecht zu werden. (…) Es ist mir ein großes Anliegen, nachdrücklich auf die emotionalen und sozialen Bedürfnisse hinzuweisen, die es zu befriedigen gilt, damit sich das Kind möglichst gut entwickeln kann.“ (Zitat aus dem Vorwort)
Somit ist auch dieser zu Recht beliebte Bestseller eine Must-Have zum Thema „Bedürfnisorientiertes Elternsein„, das gründlich recherchiertes Wissen in gut verdaulichen und unabhängig voneinander lesbaren Kapiteln liefert.
Wie sieht es bei dir aus?
Diese drei Bücher für bedürfnisorientiertes Elternsein zählen zu meinen Favoriten! Allerdings muss ich als Leseratte auch sagen, dass es noch sehr viele (!) weitere unbedingt empfehlenswerte Literaturempfehlungen in diesem Themenbereich gibt. Daher kannst du dich zukünftig noch auf weitere Artikel mit lesenswerter Lektüre freuen.
Wenn Du dich für Ratgeber rund um Schwangerschaft & Co interessierst, stöbere gern in der Rubrik Literaturempfehlungen.
Hast Du ein Lieblingsbuch, das du anderen Eltern empfehlen würdest? Welches ist es und warum?
Schreib es mir sehr gern in die Kommentare!
Alles Liebe,
*Hinweis:
In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass ich von den aufgeführten Autoren NICHT gesponsert werde. Aufgrund der Buchnennungen bin ich allerdings dazu verpflichtet, diese Blogpostings als Werbung zu kennzeichnen. Die in diesem Erfahrungsbericht enthaltenen Links sind ebenfalls KEINE Affiliate Links.
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[…] du gerne mehr zum Thema bedürfnisorientiere Elternschaft lesen möchtest, habe ich in diesem Artikel drei Literaturempfehlungen für dich. Da unsere Bücherregale also immer gut voll sind, fahren wir regelmäßig in die […]
[…] du gerne mehr zum Thema bedürfnisorientiere Elternschaft lesen möchtest, habe ich in diesem Artikel drei Literaturempfehlungen für dich. Da unsere Bücherregale also immer gut voll sind, fahren wir regelmäßig in die […]